Preview: Lustig, aber wahr!


Hinter dem schelmisch-harmlosen Blick von Bastian Bielendorfer verbirgt sich so viel Witz, dass quasi alles, was er erzählt, urkomisch ist. Dazu braucht der Mittdreißiger weder Perücken aufzuziehen noch in Rollen zu schlüpfen oder Witze zu erzählen, denn sein neues Programm ist „Lustig, aber wahr!“.
Bei der Preview der neuen Live-Show können sich alle Fans von Deutschlands wohl bekanntestem Lehrerkind von seinem Mutterwitz zum Lachen bringen lassen.
Nach seinem ersten Soloprogramm „Das Leben ist kein Pausenhof“, mit dem er bundesweit zehntausenden Zuschauern Lachtränen in die Augen trieb, kehrt Bielendorfer nun mit seinem zweiten Programm „Lustig, aber wahr!“ zurück. Darin dreht er die Schraube des privaten Wahnsinns noch einen Tacken weiter. Denn wo andere Komiker nur Witze machen, bohrt Bielendorfer tief im eigenen Leben als kinderloser Mopsbesitzer Mitte 30, der das Einzige studiert hat, was man in seiner Familie noch mehr braucht als Lehramt: Psychologie.
Mutter Lehrerin auf der Grundschule, Vater Pauker auf dem Gymnasium und der eigene Onkel im Direktorensessel. Ein schulisches Guantanamo, ein Aufwachsen härter als der gewiss glutenfreie Pausenzwieback aller Sportlehrer. Und das alles auch noch im glamourösen Gelsenkirchen, dem bilderbuchhaften Florenz des Ruhrgebiets. Bielendorfer erzählt von einer Lehrerkind-Kindheit unter dem permanent drohenden Rotstift, mit einem Vater, der zwar streng, aber ungerecht war und bis heute ein nicht enden wollender Quell von Absurditäten ist. Er berichtet von seinem Waldorf-Neffen Ludger, der immer eine selbstgehäkelte Kappe aus Lamaschamhaar auf dem Kopf hat, und von seiner Frau Nadja, die ihn täglich rettet, meist vor sich selbst …
Aber auch abseits seiner Familie zerpflückt Bielendorfer den Alltag – er erklärt, wieso moderne Spielplätze Orte des Horrors sind, wie man allein im Amazonas überlebt und wie es sich anfühlt, der Justin Bieber von Gelsenkirchen zu sein.
© Hajo Drees